Aktuelles I

 

Treffen


Die "60er" haben sich am 15.07.2023 im Biergarten des Hotels Ebertor getroffen. Bislang habe ich nur ein Bild, das sich im Bereich "Treffen" findet. Aber dem Vernehmen nach kommt noch was. 

Die 60er haben sogar schon den Termin fürs nächste Jahr ausgeguckt, nämlich den 13.07.2024, einem Samstag. Da war ursprünglich der 15.07.2024 geplant, aber das war ein Missverständnis.

 

Und jetzt gibt es auch einen Termin für das Treffen der 70/80er (natürlich offen auch für andere Jahrgänge), und zwar der 14.10.2023. Näheres in der Rubrik "Treffen". 

 

 

Aktuelles II

 

Im Februar diesen Jahres hat der britische Puffin Verlag die Kinderbücher des Autors Roald Dahl (z. B. Charlie und die Schokoladenfabrik, Matilda) neu herausgegeben und damit einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen. Denn der Verlag hatte dabei hunderte von Änderungen an den Texten vorgenommen, um aus Sicht des Verlags enthaltene Stereotypen bei Themen wie Gender, Hautfarbe oder Gewalt durch sensiblere Formulierungen zu ersetzen. Da mich das Thema interessiert hat, habe ich einiges über Roald Dahl gelesen (ich kenne einige seiner Bücher) und erfahren, dass auch Roald Dahl ein Internatszögling war und zwar in der Repton School in Derbyshire. Seine Aufnahme dort erfolgte im Alter von 13 Jahren, also etwa im Jahr 1929. Wie im Alumnat beherbergte diese Schule Internatszöglinge, aber auch "day pupils" (im Alumnat aber erst etwa seit Mitte der 70er). Nachstehend zwei Zitate von Roald Dahl, seine Erinnerungen an die Repton School betreffend:

 

"Four years is a long time to be in prison…It becomes twice as long when it is taken out of your life just when you are at your most bubbly best and the fields are all covered with daffodils and primroses… It seemed as if we were groping through an almost limitless black tunnel at the end of which there glimmered a small bright light, and if we ever reached it, we would be 18 years old."

Aus der Autobiographie "Boy", zitiert nach https://aaronschnoor.medium.com/the-haunting-of-roald-dahl-a2df942d0d12

 

Übersetzung:

"Vier Jahre sind eine lange Zeit im Gefängnis... Sie werden doppelt so lang, wenn sie aus deinem Leben genommen werden, wenn du gerade in deiner besten Zeit bist und die Felder mit Narzissen und Primeln bedeckt sind... Es schien, als würden wir durch einen fast grenzenlosen schwarzen Tunnel tasten, an dessen Ende ein kleines helles Licht schimmerte, und wenn wir es jemals erreichen würden, wären wir 18 Jahre alt."

 

Das zweite Zitat:

„Der grausame Rohrstock beherrschte unser Leben. Wir wurden verprügelt, weil wir im Schlafsaal geredet hatten, nachdem das Licht aus war, weil wir in der Klasse schwatzten, weil wir faul waren, weil wir die Anfangsbuchstaben unseres Namens ins Pult schnitzten, weil wir über Mauern kletterten, weil wir nicht ordentlich angezogen waren, weil wir Papierschwalben fliegen ließen, weil wir am Abend vergaßen, unsere Hausschuhe anzuziehen, weil wir unser Turnzeug nicht ordentlich wegräumten – und vor allem dann, wenn wir einem unserer Master, sie wurden damals noch nicht Lehrer genannt, widersprochen hatten. Mit anderen Worten: Wir wurden für alles verdroschen, was kleine Jungen normalerweise tun.“

Zitiert nach: https://www.deutschlandfunkkultur.de/lange-nacht-ueber-roald-dahl-ein-wenig-zauber-reicht-dir-100.html

 

Mich haben diese Schilderungen sehr beeindruckt.

Manch einer mag denken: "Naja, immerhin nur geschlagen.", und jeder versteht wohl gleich, was ich damit meine. Auch im Alumnat wurde jedenfalls in der ersten Hälfte der 70er noch geschlagen, wenn auch nicht mit dem Rohrstock (ein Erzieher aus meiner Zeit hat das Zwicken bevorzugt, das war auch nicht schön). Ich fürchte, das war in dieser Zeit noch in vielen Internaten so. Und es wird in der langen Geschichte des Alumnats und anderer Internate viele Zöglinge gegeben haben, die ähnlich empfunden haben wie Roald Dahl. Einige wenige im Alumnat auch noch in den 70ern, dann aber eher, weil sie von Mitschülern gemobbt wurden. Das waren entschieden Ausnahmen, aber es gab sie. Die allermeisten kamen im Alumnat sehr gut klar, viele, so wie ich, haben das Alum geliebt. Missbrauchsfälle gab es in meiner Zeit im Alumnat (1971-1980) nicht, da bin ich mir sicher. 

 

 


  

Zu dieser homepage

 

Mit dieser - inoffiziellen - homepage möchte ich nicht nur interessierten Ex-Alumnätern eine Möglichkeit bieten, mit tränenden Augen in Erinnerungen zu wühlen (Tränen der Freude, dass sie der Einrichtung entronnen sind oder Tränen der Wehmut in Erinnerung an schöne und prägende Zeiten; ich selbst gehöre ganz überwiegend zur letztgenannten Gruppe). Denn wenn die Tränen getrocknet sind, werden sie hoffentlich auf ihren Dachböden und Kellern wühlen, mir anschließend unzählige Bilder und Dokumente schicken, mir von Alumnats-Gepflogenheiten berichten und so dazu beitragen, dass an dieser Stelle eine kleines zeitgeschichtliches Dokument entsteht. Darum geht es mir.

 

In Sachen "Geschichte" habe ich die Erlaubnis erlangt, einen großartigen Abriss des Herrn Achim Machwirth, verfasst unter der Schirmherrschaft der Kirchengemeinde St. Severus in Boppard, vertreten durch Herrn Dechanten Ludwig, an dieser Stelle zu veröffentlichen. Meinen besten Dank an Herrn Dechanten Ludwig und an Herrn Machwirth.

 

Die Geschichte des Alumnats wurde natürlich nicht nur durch die Alumnäter selbst geprägt, sondern vor allem durch die jeweiligen Direktoren und - im Alumnats-Alltag - vielleicht noch mehr durch die "assistierenden" Schwestern des Ordens der Barmherzigen Schwestern vom hl. Karl Borromäus, später auch Schwestern anderer Ordenszugehörigkeiten. Hinzu kommen noch eine Reihe von Erziehern. Deshalb sollen natürlich auch all diese hier ihren eigenen Platz finden. Und nicht zu vergessen das leicht zu vergessende Personal, die den "Laden geschmissen" haben, und denen ich deshalb auch eine Würdigung zukommen lassen will. Bislang habe ich insoweit (Führungs- als auch anderes Personal betreffend) noch recht wenig Material.  

 

Schwerpunkt der homepage soll zunächst eine Sammlung an Bildern und Dokumenten sein. Daneben Berichte von Alumnätern über alumnatstypische Gepflogenheiten (Ich habe da mal einen Anfang gemacht, damit man versteht, um was es mir geht). Noch leben ca. 350 Alumnäter, die damit etwas anfangen können. Etwa ab 2060, wenn mein eigenes 100-jähriges Jubiläum ansteht, werde ich mich dann zunehmend mehr auf herkömmliche historische Analysen konzentrieren.

 

Viel Spaß beim Stöbern (erst auf der homepage, dann im Keller und auf dem Dachboden, um mir weiteres Material zu liefern). Und gelegentlich mal wieder reinschauen, die Seite wird wachsen.

 

 

Holger Hofmann